Erfolgsstory
biologischer Abbau
Sanierung Lösemittelschaden Ansbach
Ausgangssituation
Auf einem innerstädtischen Grundstück in Ansbach liegt ein Lösemittelschaden durch leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe vor. Durch den Eintrag von Tetrachlorethen in den Untergrund ist ein CKW-Altschaden in Boden und Grundwasser entstanden. Der Schaden geht auf eine ehemalige chemische Reinigung zurück. Derzeit wird der heute unbebaute Standort als Fahrzeugstellfläche genutzt.
Das Tetrachlorethen unterliegt im Untergrund des Standortes bereits seit längerem einem teilweisen mikrobiellen Abbau, so dass eine teilweise Metabolisierung der CKW vorliegt.
Sanierungshistorie
Die CKW-Kontamination hat zur Verunreinigung von lehmigen, quartären Bodenschichten und Keupermergeln geführt, die bis in etwa 7 m Tiefe reichen. Darunter sind die CKW auch in noch tiefere Schichten des dort anstehenden Keupersandsteines mit Mergelzwischenlagen bis in etwa 15 m Tiefe reichend eingedrungen.
Einführen des Verpressschlauchs in das ISCORAPID-Ventilrohr
Tiefengenaues fixieren des Verpresspackers auf Verpressventiltiefe
In geochemischer Sicht kann der Standortuntergrund als teilweise anaerob bzw. sauerstoffarm charakterisiert werden. Für die im wesentlichen anaeroben Standortbedingungen wurde durch den behördlichen Auftraggeber das gezielte Forcieren des mikrobiologischen CKW-Abbaus als In-situ-biologische Sanierungsmethode gewählt und die GEO-Bohrtechnik GmbH mit der entsprechenden Sanierungsausführung im ISCORAPID - Verfahren beauftragt (In-situ Biologische Reduktion – ISBR).
Durch die tiefengenaue Druckinjektion einer glukosebasierten Nährlösung zur Stimulation einer dechlorierenden Bakterienfauna (Dehalococcoides Sp.) in den CKW-kontaminierten Schichten wird seit Sommer 2019 durch die GEO-Bohrtechnik GmbH im Rahmen wiederkehrender Injektionskampagnen der biologische CKW-Abbau forciert (ISBR). Der insgesamt komplexe bakterielle CKW-Abbau findet in chemisch-biologischer Sicht überwiegend unter anaeroben Milieubedingungen des Untergrundes statt.
Sanierung mit ISCORAPID
Dadurch dass der Standortuntergrund einerseits hydraulisch schwach durchlässig ist und andererseits keupertypische Feinschichtungen mit Wechsellagerungen von dichten Tonmergeln, Tonsteinfolgen und Sandsteinlagen verschiedener Permeabilitäten aufweist, kann die zur In-situ-biologischen Dechlorierung im Bodengefüge erforderliche Nährlösung ausschließlich mit ISCORAPID - Injektionen tiefengenau über die ISCORAPID - Ventile in die CKW-kontaminierten Zonen eingepresst und im Bodengefüge verteilt werden. Die injizierbaren Feinklüfte der Keupergesteine erfordern beim Injizieren der Nährlösung Verpressdrücke, die je nach Schicht im Bereich von ca. 5 bis 25 bar stark schwanken.
Mit herkömmlichen Injektionsverfahren wäre dieser überwiegend schwach permeable, feinklüftige Untergrund Typus nicht sanierungswirksam injizierbar.
Gegenüber einer In-situ-chemischen Sanierung, die am Standort aufgrund der gegebenen sauerstoffarmen Milieubedingungen oxidierend nicht machbar ist, muss für die deutlich zeitintensivere In-situ-biologische Sanierungsmethode eine signifikant höhere Sanierungsdauer veranschlagt werden.
Bis Sommer 2021 wurden insgesamt 6 Injektionskampagnen mit Applikation von Nährlösung in die CKW kontaminierten Bodenzonen des Standortes ausgeführt.
Einstellung der Verpressrate an der Injektionspumpe
Beim Injektionsvorgang in das ISCORAPID-Ventilrohr eingebrachter Verpressschlauch